Energiebericht 2023
Aktuelle Entwicklungen, wie die anhaltende Klimadiskussion, die Gasknappheit in Verbindung mit dem jüngsten Geschehen des Ukrainekrieges als auch die mittlerweile in Holzwickede deutlich sichtbaren Extremwetterereignisse verdeutlichen den Handlungsdruck. Da die Klimaveränderungen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ausstoß von Treibhausgasen stehen, sind Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien die zentralen Bausteine der (kommunalen) Energiewende. Die Gemeinde Holzwickede stellt sich dieser Aufgabe und möchte ihren Beitrag zum Ressourcenschutz im Rahmen der eigenen Liegenschafts- und Gebäudeunterhaltung leisten. Als Maßnahme aus dem gemeindlichen Klimaschutzkonzept ist die erste umfassende Energieberichterstattung (Datenbezugsjahr 2017 bis 2021) zum Jahresende 2022 erschienen.
Mit der jährlichen Fortschreibung des Energieberichtes wurden die Verbrauchsdaten für das Jahr 2022 ergänzt und auf aktuelle Einsparbemühungen der Kommune eingegangen. Im aktuellen Energiebericht 2023 wurde zudem erstmalig der Versuch eines energetischen Vergleichs durch die Berechnung von Energieverbrauchskennwerten unternommen. Der Fokus lag hierbei zunächst auf die Schulgebäude. Da Vergleichswerte fehlen, wird sich die Verwaltung im Zuge der nächsten Energieberichterstattung mit den festgestellten Ausreißern auseinander setzen.
Nach der Vorstellung der Ergebnisse in der Sitzung des Umweltausschusses am 18. März 2023 steht der Energiebericht 2023 für Jedermann zur Einsichtnahme zur Verfügung. Der Bericht gibt einen umfassenden Einblick in die gemeindlichen Aktivitäten zur Energieeinsparung, stellt Energieverbauchsdaten sowie Fakten zu baulichen und energetischen Maßnahmen im Gebeäudemanagement vor und führt laufende und geplante Projekte aus weiteren Tätigkeitsfeldern der Verwaltung auf.
Der Gesamtstromverbrauch ist mit 1.095.808 kWh im Jahr 2022 in etwa gleichbleibend zum Vorjahreswert. Bei den Stromkosten lässt sich weiterhin eine leicht rückläufige Tendenz erkennen. Als Begründung der um etwa 18.000 € geringeren Stromkosten lässt sich der Wegfall der EEG-Umlage mit einer erheblichen Entlastiung der Stromkunden anführen.
Beim Energieträger Gas ist eine deutlich Verbrauchsreduzierung von etwa 560.000 kWh im Vergleich zum Vorjahr erkennbar. Diese rückläufige Entwicklung ist im Wesentlichen auf die in 2022 weggefallenen Corona-Schutzvorkehrungen (z.B. häufiges Lüften, Unterricht bei offenen Türen) zurückzuführen. Im Gegensatz dazu steigt die Kurve der Gaskosten deutlich an. In 2022 musste die Gemeindeverwaltung fast 70.000 € Mehrkosten in Anbetracht der mit dem Kriegsgeschehen verbundenen Gasknappheit und den daraus folgenden Preissteigerungen aufwenden.
Entgegen der seit dem Jahr 2019 stetig rückläufigen Verbrauchstendenz ist im Jahr 2022 ein Anstieg beim Wasserverbrauch erkennbar, welcher sich entsprechend mit ca. 12.000 € Mehrkosten niederschlägt. Mit Blick auf den geringen Verbrauchswert in 2021, welcher neben Gebäudeabgängen auch durch Gebäudeschließungen in der Corona-Pandemie bedingt ist, erreicht der Wert in 2022 in etwa das Niveau von 2020. Ferner waren nach dem Anschluss des neuen Rat- und Bürgerhauses an das Wassernetz ausgiebige Leitungsspülungen zur Einhaltung der Hygienevorschriften erforderlich, welche einen Mehrbedarf begründen. Nicht zuletzt hat auch die vermehrte Bereitstellung von Räumlichkeiten für die Flüchtlinge zum Anstieg des Wasserverbrauches beigetragen.
Die Energieberichte der Gemeinde Holzwickede stehen nachfolgend zur Einsichtnahme bereit und werden jährlich fortgeschrieben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen Tendenzen der kommunalen Energieverbräuche durch die kommunalen Einsparbemühungen künftig darstellen werden. Mit Blick auf die verschärften Vorgabe der Bundesregierung, einer Klimaneutralität bis 2045, sieht sich auch weiterhin die Gemeinde Holzwickede in der Verantwortung zum sparsamen und effizienten Umgang mit Energie beizutragen.
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Tanja Flormann
Fachbereich IV/ Umwelt- und Klimaschutz
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