„Unser geschichtsträchtiger Kellerkopf-Denkmalverein ist in Gefahr!“ - Ein Hilferuf von Hengsens Ortsvorsteher Volker Schütte
Schon seit 94 Jahren steht das „130er-Denkmal, viel besser bekannt als „Kellerkopf-Denkmal“, an der westlichen Ortsgrenze von Hengsen und mahnt vor den Gefahren des Krieges.
Seit 1978 kümmert sich ein von engagierten Nachbarn gegründeter Förderverein, der nicht mehr in der militaristischen Tradition der Erbauer steht, um die Erhaltung und Pflege der Anlage – auch ich gehöre zu den Mitgliedern.
Am Pfingstsonntag 1980 feierte der Verein das Erste von vielen Friedensfesten und belebt seitdem den Zusammenhalt der Einwohnerinnen und Einwohner von Hengsen und seiner Nachbarorte.
Ganz oben auf der Agenda des Traditionsvereins steht der Wunsch nach Frieden - und das nicht nur zu Zeiten, als noch die Raketensysteme „Nike Hercules“ und „Patriot“ in Opherdicke stationiert waren und die Hengser „Radarstation“ fast in Sichtweite des Mahnmals lag.
Jetzt ist unser Verein in Gefahr, dicke Wolken verdunkeln den „Kellerkopf“! Viele Mitgliederinnen und Mitglieder fragten sich schon länger, warum man von dem Vorstand schon seit Jahren einfach nichts mehr hört und wie sich die vielen Vereinsaustritte erklären lassen.
In meiner Funktion als Ortsvorsteher wurde ich Anfang des Jahres mit ins Boot genommen und auch aus dem Rathaus darum gebeten, mich für den Erhalt des Fördervereins einzusetzen.
Ich packte das Problem an, führte mehrere Besprechungen mit einem Team von Denkmalfreunden durch und nahm Kontakt zum Vorstand auf.
Das Ergebnis: Am 1. September 2023 fand nach weit über vier Jahren erstmals wieder eine Jahreshauptversammlung statt. Hier erklärte der Vorstand seinen Rücktritt, zu einer Neuwahl kam es mangels Kandidaten nicht.
Noch während der Versammlung bekräftigte ich gegenüber den Teilnehmern meine Absicht, den Verein vor dem folgenreichen Untergang retten und zurück in ein ruhiges Fahrwasser lotsen zu wollen.
Die Sorge ob der Rückgabe des Denkmalgeländes an den ursprünglichen Besitzer, die Aussicht auf eine deutliche Reduzierung der Fördergelder, die mögliche Sperrung der Zuwegung und ganz besonders der drohende Verlust der Friedensbotschaft, die das Denkmal zum Beispiel bei Schulveranstaltungen ausstrahlt, sind mir diese Arbeit wert.
Über die Medien, die Gemeindeverwaltung, die örtlichen Vereine, Parteien, Schulen und Kirchen suche ich zurzeit nach Interessierten, die ehrenamtsmäßig im Vorstand des Fördervereins mitarbeiten möchten.
Ende Oktober 2023 plane ich die Durchführung einer Mitgliederversammlung, wo dann ein neuer Vorstand gewählt oder der Verein im 45. Jahr seines Bestehens aufgelöst wird.
Für den wünschenswerten Fall, dass es mit der Vereinsarbeit weitergeht, kann ich mir als Ortsvorsteher eine beratende Funktion im neuen Vorstandsteam vorstellen.
Mein Fazit und meine Bitte: Es wäre sehr schade, wenn dieser geschichtsträchtige Förderverein, der seit Jahrzehnten sehr viel für unser Bewusstsein in Sachen „Frieden“ getan hat, von der Bildfläche verschwinden würde.
Mit einem Neustart, einer neuen Vereinsführung und ganz wichtig, mit einer neuen Vereinsvita, könnte das –fünf Minuten vor zwölf– verhindert werden.
Ich bitte die Einwohner von Hengsen, Opherdicke, Holzwickede, Lichtendorf, Sölderholz und Geisecke, die sich in die Vorstandsarbeit des Vereins einbringen oder in den Verein zurückkehren möchten, bei mir zu melden (Tel.: 02301/13307 oder ). Danke!
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Volker Schütte
Ortsvorsteher von Hengsen
Bild zur Meldung: Foto: © Volker Schütte